Data Science im Gesundheitsrecht

Die Schnittstellen zwischen Sozialrecht, Medizinrecht und Datenschutz sind komplex und hochaktuell – besonders im Gesundheitssystem, wo Daten eine immer größere Rolle spielen. Charlotte Guckenmus, Rechtsanwältin und zertifizierte Datenschutzbeauftragte, berichtet, wie sie ihre Leidenschaft für diese Themen entdeckt hat, welche Rolle Data Science dabei spielt und wie das Zertifikatsprogramm „Data Science in Health“ ihre Arbeit nachhaltig geprägt hat.

Foto: davit/Andreas Burkhardt

Wie hat sich Ihr Interesse an den Schnittstellen zwischen Sozialrecht und Medizinrecht entwickelt und was fasziniert Sie an diesen Bereichen? 

Mein Interesse an Recht und Medizin bestand schon zu Schulzeiten, die Verknüpfung über das Krankenversicherungs- und Pflegerecht hat sich im Privatleben aber auch im Studium ergeben. Dazu gesellte sich im Rentenrecht die Berufsunfähigkeitsrente, die in gesetzlichen und privaten Rentenversicherungen eine große Rolle spielt. Die Faszination besteht hier im Zusammenspiel zwischen Recht und Medizin sowie den Auswirkungen unterschiedlicher Krankheiten und unterschiedlicher Klauseln. Jeder Fall ist unterschiedlich, jeder Fall ist einzigartig. Das macht meine tägliche Arbeit spannend und herausfordernd.

Was fasziniert Sie am Thema Datenschutz? Wie kam es dazu, dass Sie sich beruflich in diese Richtung entwickelt haben?

Der Datenschutz im Gesundheitssystem hat mich seit dem Studium sehr interessiert, allerdings gab es kaum Bücher oder Kurse dazu. Daher habe ich mit den grundlegenden Normen angefangen und wurde zunächst zertifizierte Datenschutzbeauftragte. Mit den Mandaten im Gesundheitsrecht kamen dann aber zumeist auch Mandate zum Datenschutz im Gesundheitsrecht, auf Seite der Versicherten und Patienten, aber auch auf Seite der Ärzte, Kliniken und Pflegedienste.

Was hat Sie dazu motiviert das Data Science in Health Zertifikatsprogramm bei uns zu absolvieren?

Ich sah ein ansprechendes Zertifikatsprogramm mit renommierten Referentinnen und Referenten, bei dem mich die Themen fasziniert haben. Auch hat mich der „Blick über den Tellerrand“ motiviert. Zudem zählt der Campus der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu den schönsten Europas.

Welche spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten konnten Sie durch das Programm erwerben?

Ich habe einen sehr guten Überblick und tiefere Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche der Gesundheitsdaten erhalten. Das Verständnis im Datenschutz, in der Programmierung von Software, aber auch in der Auswertung der Gesundheitsdaten hat sich wirklich verbessert. 

Wie glauben Sie, wird das Programm Ihre Arbeit im Bereich Sozialrecht und Medizinrecht beeinflussen?

Das tut es bereits jetzt, jeden Tag! Durch das vertiefte Verständnis für den Einsatz von Data Science im Gesundheitswesen kann ich nun noch gezielter analysieren, wie Gesundheitsdaten verarbeitet, genutzt und geschützt werden müssen. Dies ist insbesondere in meiner Beratungspraxis von Vorteil, da immer mehr juristische Fragestellungen an der Schnittstelle von Medizinrecht, Datenschutz und Sozialrecht entstehen. Mein erweitertes Wissen ermöglicht es mir, praxisnahe Lösungen zu erarbeiten, die sowohl rechtlich als auch technisch durchdacht sind.

Können Sie Beispiele nennen, wie Data Science bei der Lösung rechtlicher Fragestellungen im Gesundheitswesen in der Zukunft verstärkt helfen kann? 

Es gibt leider keine einzelnen Beispiele, denn Data Science ist omnipräsent. Die Lösung sämtlicher rechtlicher Fragestellungen basiert auf der Grundlage von Daten. Und um diese Daten und die Hintergründe noch besser zu verstehen, ist dieses Zertifikatsprogramm unverzichtbar.

Haben Sie bereits konkrete Projekte oder Initiativen im Kopf, die Sie nach Abschluss des Programms umsetzen möchten?

Selbstverständlich! Diese unterliegen aber meiner anwaltlichen Schweigepflicht!


Das "Data Science in Health" Zertifikatsprogramm richtet sich an ambitionierte Fachkräfte aus der Gesundheitswirtschaft, darunter Experten aus Pharma, Medizintechnik, Kliniken, Ärzteschaft und Healthcare-Beratung. In Zusammenarbeit mit dem House of Pharma & Healthcare entwickelt, vermittelt es in zwei Modulen fundiertes Wissen über Gesundheitsdaten, datenbasierte Analysen, KI sowie deren Potenziale und Grenzen.