Vor zweieinhalb Jahren erhielt ich den Anruf, der mein Berufsleben verändern sollte. Ein Headhunter im Frankfurter Finanzsektor war auf meine Arbeit im Bereich Datenmanagement und die von mir entwickelten Datenlösungen aufmerksam geworden und wollte mich für seinen Kunden gewinnen. Nach anfänglichen Zweifeln beschloss ich schließlich, nach Frankfurt zu ziehen, in der Hoffnung auf eine neue Karriere, neue Menschen und all die anderen Möglichkeiten, die ein Umzug in dieses Finanzzentrum mit sich bringen würde.
Als ich dann nach Frankfurt kam, arbeitete ich mit prominenten Akteuren aus der Fonds- und Technologiebranche zusammen. Mein Auftrag war klar: Ich sollte innovative Datenlösungen entwickeln und implementieren, die die Datenzufuhr automatisieren und die Verarbeitung in Data Warehouses rationalisieren. Bei diesen Lösungen ging es nicht nur um Effizienz, sondern sie bildeten die Grundlage für robuste, skalierbare Infrastrukturen, die die Entscheidungsfindung und die Einhaltung von Vorschriften in einer zunehmend komplexen Umgebung unterstützen. In der Vermögensverwaltungsbranche liegt das Hauptaugenmerk heute auf der Automatisierung von Datenflüssen und der Erstellung automatisierter Berichte.
Der Übergang war nicht ohne Hürden. Als Frau in den überwiegend von Männern dominierten Bereichen Finanzen und Technologie fand ich mich oft in Räumen wieder, in denen meine Stimme nicht nur wegen ihrer Ideen, sondern auch wegen ihrer Seltenheit auffiel. Doch gerade diese Momente haben meine Entschlossenheit gestärkt, Grenzen zu überschreiten und anderen einen Weg zu bahnen, dem sie folgen können.
Stärke durch Vernetzung: Aufbau einer Gemeinschaft
Da ich erkannte, dass ein Wandel über die Technologie hinaus notwendig war, beschloss ich, mich mit Organisationen zusammenzuschließen, die meine Vision teilten. Ich trat Clubs wie den Wirtschaftsjunioren bei und begann mit dem Aufbau von Netzwerken für Frauen, die sich wie ich in der dynamischen Welt der Finanzen und der Technologie bewegen. Ich hoffe, dass diese Gemeinschaften zu Plattformen werden, um Wissen auszutauschen, aufstrebende Fachleute zu unterstützen und sich für eine stärkere Integration in Branchen einzusetzen, die lange Zeit als exklusiv wahrgenommen wurden.
Eine Vision wird anerkannt: Der Erhalt des Thought Leader Scholarship
Während ich berufliches Wachstum und gesellschaftliches Engagement in Einklang brachte, wollte ich mein Verständnis von Führung und Unternehmensmanagement vertiefen. Deshalb habe ich den Goethe MBA mit Schwerpunkt Data Science und digitale Transformation an der Goethe Business School absolviert. Ich bewarb mich und gewann das Thought Leader Scholarship für 2024, einer der stolzesten Momente meiner Karriere. Diese prestigeträchtige Auszeichnung wurde als Anerkennung für meine Vision verliehen - eine Vision, die die Rolle von Daten in Führung und Innovation neu definiert.
Das digitale Zeitalter verlangt, dass Chief Data Officers ihren rechtmäßigen Platz im Vorstand eines Unternehmens einnehmen. Daten sind nicht länger eine Back-Office-Funktion, sondern die treibende Kraft hinter Strategie, Compliance und Wachstum. Die Verleihung des Stipendiums ist eine Anerkennung meiner Leistungen und spiegelt diese Vision wider: Wir müssen neue Wege beschreiten, damit die Datenintelligenz in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung rückt.
Ich denke, die digitale Transformation ist mehr als die Einführung neuer Technologien. Es geht darum, die Art und Weise, wie wir arbeiten, uns vernetzen und innovieren, neu zu gestalten. Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz besteht ein immenser Druck, Systeme zu schaffen, die effizient arbeiten und intuitive, nutzerzentrierte Erfahrungen bieten. Meine Philosophie dreht sich um das Prinzip, dass wahre Transformation darin besteht, Automatisierung, Transparenz und Nachhaltigkeit in den Kern von Unternehmensstrategien zu integrieren. Als Millennial schwinge ich mit den Werten meiner Generation für Nachhaltigkeit, Fairness, ethische Imperative der Datennutzung und flache Hierarchien im Unternehmensumfeld mit.
Als Vordenkerin setze ich mich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten und solide Governance-Strukturen ein, während ich gleichzeitig das grenzenlose Potenzial der KI erforsche. Dieser doppelte Fokus hilft, die Kluft zwischen dem rasanten technologischen Fortschritt und den ethischen Erfordernissen des heutigen digitalen Zeitalters zu überbrücken.
Freiberuflichkeit: Organisationen mit Fachwissen befähigen
In diesem Jahr bin ich in die Freiberuflichkeit und das Solo-Unternehmertum gewechselt. Ich habe festgestellt, dass immer mehr Unternehmen ihre Betriebsmodelle ändern müssen. Laut Harvard Business Studies werden sich die Arbeitsplätze in Richtung eines projektbasierten Modells verlagern, zusammen mit der Automatisierung des operativen Tagesgeschäfts.
Von der Unterstützung von Finanzinstituten bei der Rationalisierung von Datenprozessen bis hin zur Beratung von Vermögensverwaltern bei der Implementierung effektiver Data-Governance-Rahmenwerke verfolgt meine Arbeit ein einziges Ziel: Organisationen zu befähigen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Ganz gleich, ob ich Minimum Viable Products (MVPs) für moderne Datenarchitekturen entwerfe oder Kunden bei der Bewältigung komplexer regulatorischer Anforderungen berate, mein Ansatz ist stets praxisorientiert und vorausschauend.
Ideen in Taten umsetzen
Ich hoffe, dass ich als Gewinner des Thought Leader Scholarship der Goethe Business School im Jahr 2024 die Werte der GBS vertreten und das Beste aus den Möglichkeiten im Datenbereich machen werde. An alle, die sich auf ihrem Karriereweg befinden: Habt keine Angst, große Träume zu verwirklichen, Risiken einzugehen und euch selbst Chancen zu eröffnen. Man weiß nie, wie eine neue Stadt oder neue Verbindungen einen dazu inspirieren können, sein höchstes Potenzial zu entfalten.